Dialogwerkstatt Schwangerschaftsabbruch.

Ein Gesprächsraum für vielfältige Perspektiven auf Abbrüche.

In der Dialogwerkstatt begegnen sich Menschen, die sonst eher nicht aufeinandertreffen. Sie arbeiten in Beratungsstellen oder der medizinischen Praxis, sind Betroffene, Aktivist*innen, Pädagog*innen oder Teil von Elterninitiativen. Sie alle haben unterschiedliche Erfahrungen mit und Meinungen zur Beendigung ungewollter Schwangerschaften - aber wollen gemeinsam die Situation Betroffener verbessern.

Wenn Menschen über Schwangerschaftsabbrüche sprechen, wird oft hitzig und heftig diskutiert. Klar: Ob jemand schwanger bleiben möchte oder nicht, berührt grundsätzliche Fragen nach unserem Bild von Leben, Familie und körperlicher Selbstbestimmung. Außerdem ist der Abbruch einer Schwangerschaft in Deutschland nach
§ 218 StGB rechtswidrig (aber unter bestimmten Bedingungen straffrei).

Oft geht es in diesen Debatten um die Frage „Was ist richtig, was ist falsch?“. In der Dialogwerkstatt schlagen wir einen anderen Blickwinkel vor und wagen einen demokratischen Versuch: Was passiert, wenn wir nicht moralisch argumentieren – sondern mit wissenschaftlichen Sachverhalten und praktischen Erkenntnissen? Können Menschen mit unterschiedlichen Positionen so gemeinsam neue Fragestellungen definieren? Und womöglich einen Beitrag zur Verbesserung der Lage aller Betroffener leisten?

Eng verzahnt mit den Debatten in der Werkstatt sind unsere sozialwissenschaftlichen
Forschungsvorhaben im Bereich des Schwangerschaftsabbruchs. Unser Projektteam widmet sich zwei zentralen Fragen: Wie bilden Menschen eine Meinung zu Abbrüchen? Und: Was kann die Entscheidung für oder gegen einen Abbruch beeinflussen?

Wer gestaltet die Dialogwerkstatt mit? 

18 Teilnehmende

die entweder über ihre Arbeit, Aktivismus oder persönliche Erfahrungen Wissen zu Schwangerschaftsabbrüchen haben. Sie treffen sich regelmäßig zum Austausch, identifizieren gemeinsam Probleme in der Praxis und diskutieren diese. Dabei definieren sie spezifische Fragen, die von Wissenschaftler*innen in sogenannten “Faktenblättern” als sachlich fundierte Erkenntnisgrundlage für die Diskussion aufbereitet werden. 

Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.

ein gemeinnütziger Verein, der im Bereich von Sozialer Arbeit und Sozialpolitik forscht und berät. Wir haben die Werkstatt ins Leben gerufen, leiten die Treffen und veröffentlichen Diskussionsergebnisse. Parallel forschen wir mit sozialwissenschaftlichen Methoden im Themenfeld der Schwangerschaftsabbrüche.

Wie kann der Dialog zu Schwangerschafts­abbrüchen gelingen?

  • Sich gegenseitig wertschätzen, auch wenn man nicht einer Meinung ist - das ist die Grundvoraussetzung unserer Diskussionen. Respekt heißt für uns auch zu akzeptieren, dass es mehr als nur eine Wahrnehmung gibt. Wir versuchen einander deshalb mit Offenheit zu begegnen. Diese Offenheit hat jedoch auch Grenzen: Bei uns ist kein Platz für antidemokratische und menschenfeindliche Äußerungen oder Handlungen. 

  • In der Dialogwerkstatt argumentieren die Teilnehmenden auf Basis von Erfahrungen und Fakten. Wissenschaftliche Erkenntnisse aus unserem Themenfeld können in der Werkstatt kritisch diskutiert werden. Grundsätzlich erkennen die Teilnehmenden aber wissenschaftliche Arbeitsweisen an. 

  • Die Teilnehmenden der Werkstatt und das ISS-Projektteam einen drei Dinge:

    • die Lust am Diskutieren

    • Neugierde auf neue Perspektiven

    • der Wunsch, die aktuelle Situation rund um Abbrüche für Betroffene zu verbessern. 

Aktuelles

Sie sind neugierig auf die Dialogwerkstatt geworden?

Dann folgen Sie uns unter schwangerschaftsabbruch_dialog auf Instagram.