Abgebildet sind acht Personen, die nebeneinander stehen und Richtung Kamera lächeln. Hinter ihnen eine Wand aus Holz. Sie sind unterschiedlichen Geschlechts und tragen verschiedene Klamotten.

Ein Teil der 18 Mitwirkenden der Dialogwerkstatt

Teilnehmende.

18 Menschen diskutieren in der Dialogwerkstatt Schwangerschaftsabbruch von Winter 2023 bis Herbst 2024 miteinander. Sie haben sich größtenteils gegenseitig nach dem „Schneeballprinzip“ (siehe FAQ) nominiert. Die Leitfrage war: Mit welcher Person, die eine andere, aber dennoch 
wertzuschätzende Meinung hat, würden Sie gerne zusammenarbeiten? In der Auswahl der Beteiligten wurde besonders Wert auf Stimmen gelegt, die im öffentlichen Diskurs über Abbrüche bis jetzt noch wenig hörbar sind.

Entstanden ist ein vielschichtiges Bild jener Menschen, die in der Realität mit Schwangerschaftsabbrüchen zu tun haben: Sie sind in Beratungsstellen tätig, in der Jugendarbeit, in Frauenrechtsorganisationen oder Sozialverbänden. Sie sind Betroffene, Mediziner*innen, Pädagog*innen, Aktivist*innen oder Eltern.

Und sie engagieren sich aus ganz unterschiedlichen Gründen: weil sie sich eine bessere Aufklärung über Sex, Verhütung und den eigenen Körper wünschen. Weil sie mehr Menschen darüber informieren wollen, was ein auffälliger Befund in der Pränataldiganostik bedeuten kann. Weil sie schwangere Personen in schwierigen Situationen unterstützen und zur Fortführung einer Schwangerschaft ermutigen wollen. Oder weil sie sich für das Selbstbestimmungsrecht gebärfähiger Personen einsetzen. 

Im Verlauf der Dialogwerkstatt entstand bei einem Teil der Teilnehmenden der Wunsch nach einer gemeinsamen Positionierung zu einer der diskutierten Fragestellungen: Es braucht ein inklusiveres Beratungsangebot. Was die 13 Akteur*innen fordern:

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Einige Teilnehmende der Dialogwerkstatt stehen je nach Anlass für Interviews oder Gespräche zu ihren spezifischen Themenfeldern für Medien als Ansprechpartner*innen zur Verfügung.

Bei Interesse kontaktieren Sie uns unter: 
dialogwerkstatt@iss-ffm.de

Abgebildet ist eine Frau mit braunen Haaren, die zu einem Pferdeschwanz gebunden sind. Sie lächelt Richtung Kamera und trägt ein weißes Shirt mit einer schwarzen Jacke drüber.
  • „Ich bin Teil der Dialogwerkstatt, weil es mich ärgert, dass das Thema Schwangerschaftsabbruch in unserer Gesellschaft so unterschiedlich bewertet wird. Wieso scheint ein Abbruch einigen Menschen erst dann legitim oder sogar geboten, wenn bei einem Fötus eine Behinderung festgestellt wird?“

  • Offenheit und Respekt

Initiatorin und Leiterin der Elterninitiative BM 3X21

Vera Bläsing

Abgebildet ist ein schwarz-weiß Foto, auf dem der Schattenschnitt einer Person abgebildet ist. Sie bleibt anonym.

Nele Blumthal* (Pseudonym)

Gründerin einer Selbsthilfegruppe für Menschen, die sich für einen Abbruch entschieden haben

  • „Was muss sich an der aktuellen Lage für Betroffene verbessern? Durch meine Erfahrung eines Abbruchs Antworten auf diese Frage mitgestalten und etwas an andere weitergeben zu können – das ist meine Motivation, an der Dialogwerkstatt teilzunehmen.“

  • Verständnis und Offenheit unabhängig von Standpunkten

Abgebildet ist ein Mann, der eine schwarze Brille trägt, schwarze Haare hat und auf einem Feld steht. Er lächelt.

Ian Bühler

Coach und Väterberater, u.a. bei Vaterwelten

  • „Wenn sich eine Frau mit einem Schwangerschaftsabbruch auseinandersetzt, sollte sich ebenso der (werdende) Vater damit beschäftigen und sich nicht zurückziehen. Vielleicht finden wir in der Dialogwerkstatt Ideen, wie Männer in diesem Prozess aktiver werden können.“

  • Offenheit für andere Ansichten

Abgebildet ist eine Frau mit dunkelblonden Haaren, die einen blauen Rollkragenpulli trägt. Sie lächelt mit offenem Mund Richtung Kamera.

Laura Cappenberg

Sexualpädagogin

  • „Miteinander reden ist immer die beste Option. Mich mit Menschen austauschen zu können, die eine andere Sicht auf dieses Thema haben, ihre Beweggründe besser zu verstehen und meine immer wieder zu testen, finde ich sehr bereichernd. Ich bin als Vertreterin der sexuellen Bildung Teil der Dialogwerkstatt - es liegt mir sehr am Herzen aufzuzeigen, wie sexuelle Bildung Teil der Lösung sein kann.“

  • Wertschätzung und Pragmatismus

Abgebildet ist eine Person mit schwarzen, offenen Locken. Sie trägt eine grüne Jacke und lächelt.

Cintia Ferreira

Projektleiterin Space2groW

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  • Sichtbarmachen der Perspektive von Migrant*innen

Abgebildet ist eine Frau mit braunen, offenen Haaren, die leicht in die Kamera lächelt. Sie trägt eine weiße Bluse.

Lena Henke

Referentin für Sexuelle und Reproduktive Rechte bei TERRE DES FEMMES

  • „Wieviel ‚common ground‘ lässt sich bei einem komplexen Thema wie dem Abbruch finden? Gerade wegen der vielfältigen Meinungen in der Dialogwerkstatt verspreche ich mir, dass wir als Gruppe einen positiven Beitrag zur Stärkung der Rechte ungewollt Schwangerer leisten können – und das Thema weiter enttabuisieren.“

  • Wertschätzung und Interesse an verschiedensten persönlichen Erfahrungen

Abgebildet ist ein schwarz-weiß Foto, auf dem der Schattenschnitt einer Person abgebildet ist. Sie bleibt anonym.

Daniela

Jugendverbandlerin aus einem christlichen Jugendverband

  • „Zusätzlich zu meiner christlichen und ländlichen Perspektive mache ich mich in der Dialogwerkstatt dafür stark, dass wir den Blick auf Mädchen und junge Frauen nicht verlieren. Von Schwangerschaftsabbrüchen sind sie nochmal ganz anders betroffen: es geht um Fragen der Aufklärung und Mobilität, Selbstbestimmung, Zukunftsplanung und finanziellen Sicherheit.“

  • Vielseitige Perspektiven und Respekt für Unterschiedlichkeiten

Abgebildet ist ein Mann, der eine rahmenlose Brille und ein gestreiftes Hemd mit schwarzem Sakko trägt. Er hat garue Haare und lächelt.

Heribert Kentenich

Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Reproduktionsmediziner und Gründungsmitglied des Fertility Center Berlin

  • „In der gesellschaftlichen Debatte um Abbrüche kann und wird es keine einheitliche Meinung geben. Um dieses Thema in seiner Bandbreite und ohne gegenseitige Verletzung dennoch diskutieren zu können, ist die Dialogwerkstatt ein geeigneter Ort.“

  • Kontroverses und verletzungsfreies Diskutieren

Abgebildet ist eine Frau mit weißem Blazer und rosa Kopftuch, die eine Brille trägt und lächelt. Sie hat eine Hand unters Kinn gestützt.

Ayten
Kılıçarslan

Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende des Sozialdienstes muslimischer Frauen

  • „Es ist an der Zeit, für Frauen aus der muslimischen Community zielgruppennahe Beratungsstellen anzubieten, um sie in ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen. Bei der Entwicklung dieses Angebots können die unterschiedlichen Perspektiven der Dialogwerkstatt von Beginn an inspirierend wirken.“

  • Interesse und Selbstreflexion

Abgebildet ist ein schwarz-weiß Foto, auf dem der Schattenschnitt einer Person abgebildet ist. Sie bleibt anonym.

Antonia

Leiterin des Begegnungsraums „Frauenkreis“und Podcasterin „mal drüber reden

  • „Ich bin überzeugt davon, dass Dialog, Austausch und die Auseinandersetzung mit anderen Meinungen und Erlebniswelten im höchsten Maße demokratiestärkend und nachhaltig transformierend sein kann – deswegen bin ich Teil der Dialogwerkstatt.“

  • Empathisches und wertfreies Zuhören

Abgebildet ist ein schwarz-weiß Foto, auf dem der Schattenschnitt einer Person abgebildet ist. Sie bleibt anonym.

Referentin von donum vitae

Runa Reck

Vertreterin des Jungen Netzwerks pia – pro familia in action

  • „Als Medizin-Studentin und pia-Aktivistin merke ich immer wieder wie wichtig es ist, über Schwangerschaftsabbrüche zu reden und dem Thema einen sachlichen Raum zu geben. Die Diskussion muss in der Mitte unserer bunten Gesellschaft ankommen und die Dialogwerkstatt öffnet einen Raum dafür. Hier lerne ich viele konträre Meinungen kennen und mache mich dabei für reproduktive Gerechtigkeit stark."

  • Verständnis verschiedener Meinungen und freier Austausch

Abgebildet ist ein schwarz-weiß Foto, auf dem der Schattenschnitt einer Person abgebildet ist. Sie bleibt anonym.

Leila

Gründerin einer Selbsthilfegruppe und Beraterin zu Themen rund um den Schwangerschaftsabbruch

  • “Confronting yourself with people with different opinions can only be a benefit, especially in the context of abortion in Germany as the laws here are still strongly related to christian conservative values. So being able to sit with people defending these values helps understand how to work better with, around and against this logic - which still strongly impacts our society.”

  • Patience and extensive knowledge of political and medical information

Das Foto einer Frau mit braunen, offenen Haaren. Sie trägt einen cremefarbenen Pulli und lächelt.

Sabina Scherer

  • „Demokratie braucht lebhaften und fruchtbaren Diskurs. Der kann nur stattfinden, wenn alle Positionen vertreten sind. Deshalb bin ich als Fürsprecherin des Lebensrechts der Ungeborenen Teil der Dialogwerkstatt – denn das Recht auf Leben ist Grundlage aller anderen Rechte.“

  • Verständnis für Prämissen und Denkweisen anderer Positionen

Foto einer Frau, die eine türkise Brille trägt und braune, kinnlange Haare hat. Sie trägt einen blauen Kapuzenpulli und lächelt mit offenem Mund.

Tirza Schmidt

Hebamme, Gründerin und Leiterin der VillaVie®

  • „Ich bin Teil der Dialogwerkstatt, weil „Dialog und Sprachfähigkeit“ essential die Tabuzone von Schmerz und Trauer nach einem erlebten Schwangerschaftsabbruch eröffnen- ja, auch dann, wenn die Entscheidung individuell und gesetzeskonform zugänglich ist. Ich wünsche mir endlich weniger Schweigen, mehr Fragen stellen und die Antworten unzensiert stehen lassen.“

  • Verbindungen schaffen

Foto einer Frau mit blonden, kurzen Haaren und schwarzer Brille. Sie ist im Gespräch und hat eine Hand unterm Kinn aufgestützt.

Claudia Schumann-Doermer

Frauenärztin und Psychotherapeutin, Mitglied im Beirat der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe e.V. 

  • „Meine Position ist klar: Die Entscheidung für oder gegen einen Abbruch trifft die Schwangere, letztlich muss sie mit den Konsequenzen leben. Vom Austausch in der Dialogwerkstatt erhoffe ich mir ein besseres Verständnis für konträre Positionen – und Ideen dafür, wie das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung gesellschaftlich besser umgesetzt werden könnte.“

  • Neugier und Diskurs-Bereitschaft

Foto einer Person mit braunen kurzen Haaren und einer Brille mit goldenem Rahmen. Die Person trägt ein blaues Hemd und schwarzes Shirt.

Assistenzarzt im Familienplanungszentrum BALANCE und Mitglied bei Doctors for Choice

Taleo Stüwe

  • „In die Dialogwerkstatt möchte ich meine Erfahrungen aus der Arbeit im Familienplanungszentrum Balance, wo medikamentöse und operative Abbrüche durchgeführt werden, einbringen. Außerdem ist es mir ein Anliegen, queere* und andere marginalisierte Stimmen und Perspektiven aufzuzeigen, damit auch diese in der Diskussion zu reproduktiver Selbstbestimmung berücksichtigt werden.“

  • Kritisches Wohlwollen

Foto einer Person mit platinblonden, kurzen Haaren. Sie trägt ein schwarzes Hemd und lächelt.

Susanne Weise

Schwangerschaftskonflikt-berater*in und Mitglied beim Netzwerk PRiNA 

  • „Die Debatten um den Schwangerschaftsabbruch dürfen nicht konservativen und fundamentalistischen Stimmen überlassen werden. Ich setze mich ein für reproduktive Rechte aller Personen, die schwanger werden können und für reproduktive Gerechtigkeit. Wir müssen auch beim Schwangerschaftsabbruch intersektional und queerfeministisch denken, die Sensibilisierung für marginalisierte und diskriminierte Gruppen ist mir ein Anliegen im Dialog.“

  • Klare queerfeministische und intersektionale Haltung